Ein Hörgerät ist ein zuverlässiger Helfer wenn es darum geht, Schwerhörigkeit auszugleichen. Allerdings ist das Gerät allein nicht für ein besseres Gehör verantwortlich, denn nicht selten haben Ohren und Gehirn den Kontakt zueinander verloren. Mit einem professionellen Hörtraining lassen sich die Ergebnisse verbessern, so dass das Hörgerät dazu führt, dass Betroffene wieder deutlich besser hören können.
Hörprobleme sind keine Seltenheit
Immer häufiger werden Hörgeräte verordnet, die Zahlen machen klar, dass Hörprobleme keineswegs eine Nischenerkrankung sind. Anders als häufig angenommen, sind auch nicht nur Senioren betroffen. In Deutschland sind Schätzungen zufolge etwa 20 Millionen Menschen von akuten oder chronischen Hörminderungen betroffen. Das Fatale dabei: Wenn der Prozess schleichend auftritt, wird es oft gar nicht bemerkt. Somit dauert es oft viele Jahre, bis der Besuch beim Arzt stattfindet, mit negativen Folgen für das Gehör.
Das Gehirn akzeptiert den Status und verlernt es, akustische Signale von den Ohren wahrzunehmen. Die Nervenzellen können sich zurückbilden, die Kommunikation zwischen Gehör und Gehirn verschlechtert sich. Jetzt kann nur noch ein Hörgerät helfen, was gerade in der Anfangszeit als störend empfunden werden kann. Dank moderner Technologie ist aber zumindest die Optik kaum mehr lästig.
Hörgeräte werden zum häufigen Alltagshelfer
Auch wenn die Zahl der Brillenträger nach wie vor überwiegt, gab es 2021 rund 3,02 Millionen Menschen in Deutschland, die ein Hörgerät tragen mussten. Viele von ihnen fühlten sich am Anfang unsicher, gerade ältere Menschen neigen dazu, das Hörgerät wegzulegen, wenn sie damit nicht zurechtkommen.
Durch ein professionelles Hörtraining ist es aber möglich, Gehirn und Gehör wieder in Einklang zu bringen und so zu erreichen, dass das Hörvermögen verbessert wird. Gerade bei der typischen Altersschwerhörigkeit kann ein Hörgerät gute Dienste leisten.
Was mit Hörtraining alles möglich ist
Das Hörtraining unterstützt Hörgeräteträger dabei, akustische Signale zu differenzieren. Nebengeräusche und Hauptgeräusche sollen auseinandergehalten werden, damit eine starke Gehörleistung zurückerlangt werden kann. Der Hörgeräteakustiker ist für diesen Zweck der beste Ansprechpartner, denn er passt das Hörgerät step-by-step auf die Bedürfnisse des Trägers an. Hierfür werden meist mehrere Sitzungen anberaumt, damit der Betroffene nicht überfordert wird. Ziele des Hörtrainings sind:
- Die Unterscheidung von Lauten
- Die Stärkung der Hörkonzentration
- Der Ausbau der Hörerinnerung
- Die Identifikation von Stör- und Nutzgeräuschen
- Das Stärken des Richtungshörens
- Die Gewöhnung an tägliche Geräusche
Im Alter scheint das Hörtraining einen weiteren Vorteil zu haben, wie die Pharmazeutische Zeitung berichtete. So sollen sich die Gehirnleistungen merkbar steigern, wenn Senioren an einem gezielten Hörtraining teilnahmen.
Fazit: Das Leben mit dem Hörgerät lässt sich erlernen
Wenn ein geliebter Mensch krank wird, gibt es allerlei zu beachten. Schwerhörigkeit gehört nicht zu den Krankheiten, die nicht behandelt werden können. Ein bisschen Geduld ist aber nötig, wenn plötzlich ein Gerät zur Unterstützung der Hörleistungen verwendet wird. Die konsequente Teilnahme am Hörtraining schult den Umgang mit dem Gerät und sorgt dafür, dass auch ältere Anwender problemlos mit der neuen Technik zurechtkommen.