Wie hängen Ernährung und Intimflora zusammen?

Wir sind in unserem Körper nicht allein: Wir teilen ihn mit Milliarden von Mikroorganismen, die auf uns angewiesen sind und wiederum selbst dazu beitragen, dass wir gesund bleiben. Stören wir die natürliche Balance, indem wir uns falsch ernähren oder ungeeignete Pflegeprodukte verwenden, ist diese Mikroflora gefährdet. Unerwünschte Bakterien oder Pilze können sich ausbreiten und Probleme verursachen. Wir begeben uns auf die Spur dieser Organismen und schauen, wie sie vor allem im Intimbereich funktionieren.

Inhaltsverzeichnis

Intimflora: Sauber heißt nicht keimfrei

IntimfloraDie Annahme, dass die Abwesenheit von Bakterien oder Pilzen im Intimbereich ein Zeichen für Gesundheit sei, ist nach wie vor verbreitet. Spezialisierte Intimwaschlotions und damit verbundene Werbebotschaften suggerieren den Kunden, dass “untenrum” besonders unrein wäre und wir deswegen besonders gründlich alle Keime entfernen müssten. Doch eigentlich sorgt gerade das natürlich vorkommende Ökosystem v.a. auf den Schleimhäuten dafür, dass krankmachende Mikroorganismen keine Chance haben. Zerstören wir diese nützlichen Bakterien, können sich Infektionen ausbreiten. 

Behandlung von Intimproblemen

Ist die Balance einmal durcheinandergeraten, entstehen rasch Probleme. So kann z. B. Scheidenpilz entstehen, wenn das Wachstum von Hefen nicht durch die richtigen Bedingungen gehemmt wird. Auch andere Infektionen sind möglich und äußern sich in Juckreiz, Ausfluss, Geruch oder Schmerzen und können sich sogar ausbreiten und auf andere Organe übergreifen. Viele Menschen haben in dieser Situation Hemmungen, einen Arzt zu konsultieren und verzichten aus Scham auf eine rasche und lindernde Behandlung. Doch heute gibt es anonyme und diskrete Alternativen im Internet. Mit einem Onlinerezept kann man die Behandlung praktisch sofort starten, ohne auf einen Arzttermin zu warten.

Wichtige Parameter

Besonders wichtig für die richtige Intimflora sind der pH-Wert und die Verfügbarkeit von Zuckern. Beides lässt sich entscheidend über die Ernährung beeinflussen. Der pH-Wert reguliert, welche Mikroorganismen besonders gut wachsen können, da Bakterien und Hefen unterschiedliche Optima für ihren Stoffwechsel besitzen. Zwar können sie ihre Lebensfähigkeit über breite Bereiche aufrecht erhalten, das benötigt aber Energie, die dann zur Erhaltung der Konkurrenzfähigkeit fehlt. Im Endeffekt läuft es darauf hinaus, dass sich mit veränderlichem pH-Wert die Zusammensetzung der Intimflora stark verändert. Neben Wasch- und Pflegeprodukten wird dies auch dadurch eingestellt, was wir essen.

Ernährungsgewohnheiten

Blasen- und Harnwegsinfektionen gehören zu den häufigsten Intimproblemen. Die Situation lässt sich durch eine ausreichende Trinkmenge oft schon stark verbessern. Auch hilft es, den Harn nicht ewig einzubehalten, sondern dann auf Toilette zu gehen, wenn sich Harndrang ankündigt. Weiterhin ist eine zuckerreduzierte Ernährung günstig, um eine ausgeglichene Darm- und Intimflora zu fördern – beide sind eng miteinander verbunden. Gerade auch die Haut- und Schleimhautbesiedlung mit Hefen und damit verbundenene Pilzinfektionen können durch Verzicht auf Zucker gezielt bekämpft werden. Ebenfalls empfehlenswert ist die Verwendung von Probiotika, die eine ausgeglichene Mikroflora unterstützen. 

Lebensmittel in den MUND

Es gibt diverse Ratgeber, die zur Regulierung z. B. der Scheidenflora das Einführen mit Joghurt getränkter Tampons empfehlen. Davon können wir nur abraten. Lebensmittel gehören in den Mund, nicht in die Vagina. Wer nachhaltig etwas ändern möchte, sollte seine Ernährungsgewohnheiten umstellen, um auf den ganzen Körper Einfluss zu nehmen und nicht kurzfristig Manipulation “vor Ort” durchführen. Auch bei der Verwendung von Beautyprodukten muss Maß gehalten werden. Wer häufig an Infektionen leidet, sollte z. B. auch auf Enthaarungscremes verzichten, die die Haut zusätzlich reizen können.

Experte im Bereich Gesundheit, Ernährung & Medizin: Jürgen Wandler ist leidenschaftlicher Gesundheitstrainer sowie Experte im Bereich der Diätologie und Ernährungsmedizin. Da Ernährungsbedingte Erkrankungen von Jahr zu Jahr zunehmen, möchte er sein Wissen mit möglichst vielen Menschen teilen um einen Rückgang des Negativtrends verzeichnen zu können.

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