Testosteron ist nur eines von zahlreichen Hormonen, die sich in unserem Körper befinden. Dabei übernimmt aber besonders dieses Hormon eine ganz entscheidende Aufgabe, vor allem für Männer. Nicht umsonst wird Testosteron auch als Sexualhormon bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Testosteron?
Testosteron findet sich sowohl im männlichen, wie auch im weiblichen Körper. Allerdings ist das Hormon vor allem für Männer sehr wichtig. Denn Testosteron ist das wichtigste Sexualhormon und wird bei Männern hauptsächlich in den Hoden produziert. Im weiblichen Körper ist dieses Hormon in nur einer geringen Konzentration vorhanden und wird vorzugsweise in den Eierstöcken produziert. Das Hormon wird im Blut an Eiweiße gebunden und gelangt auf diese Weise in die verschiedenen Organe, um seine Wirkung zu entfalten.
Bereits beim männlichen Embryo ist das Hormon für die Bildung von Penis, Hoden und Prostata verantwortlich. In der Pubertät führt der Einfluss des Hormons zum Wachstum der Geschlechtsorgane, sowie zur Reifung der Spermien und der Ausbildung des männlichen Erscheinungsbildes. Testosteron ist auch für die Steigerung des sexuellen Verlangens, sprich der Libido, verantwortlich.
Welcher Wert ist normal?
Grundsätzlich nimmt der Testosteron Wert im Laufe des Lebens ab. Wie auch bei Frauen findet auch bei Männern eine Art Klimakterium (Wechseljahre) statt. Dies wird als Andropause oder Klimakterium virile bezeichnet. Allerdings nimmt das männliche Sexualhormon im Alter nur allmählich ab und nicht wie bei Frauen das Östrogen (weibliches Sexualhormon) massiv. Im vierten Lebensjahrzehnt beginnt der Testosteron Wert sich langsam zu senken. Dabei ist eine Senkung von jährlich ein bis zwei Prozent vollkommen normal. Sofern im Alter ein Testosteronmangel entsteht, der Beschwerden mit sich bringt, wird vom Testosteron-Mangel-Syndrom (TMS) oder partiellen Androgendefizit des alternden Mannes (PADAM) gesprochen.
Die folgende Tabelle gibt Aufschluss darüber, wie hoch der durchschnittliche Wert im entsprechenden Alter eines Mannes aussehen sollte:
Alter in Jahren Testosteron in ng/ml
- 20 – 29 Jahren = 3,1 – 8,3
- 30 – 39 Jahren = 3,0 – 8,3
- 40 – 49 Jahren = 2,8 – 7,0
- 50 – 59 Jahren = 2,4 – 6,3
- 60 – 69 Jahren = 2,1 – 5,4
- 70 – 89 Jahren = 1,7 – 4,9
Wann steigt der Wert?
Im Blut eines durchschnittlichen erwachsenen Mannes findet sich ein Testosterongehalt zwischen 12 und 40 nmol/l (Nanomol pro Liter). Im 24-Stunden-Rhythmus wird das Hormon durch den männlichen Körper ausgeschüttet. Am Morgen beginnt der Testosteronspiegel zu steigen und erreicht dann sein Maximum des Tages. Im Laufe des Tages sinkt der Spiegel dann allmählich. Dabei verringert sich die Produktion des Hormons aber nicht grundsätzlich – sexuelle Reize können dazu führen, dass mehr Testosteron produziert wird.
Am Abend erreicht das Hormon sein Minimum. Grundsätzlich kann der Wert immer wieder ansteigen, sofern der Körper auf sexuelle Reize oder körperliche Belastung reagiert. So steigt der Testosteronwert unter anderem auch bei Workouts und intensivem Training.
Wie kann man bewusst sein Testosteron steigern?
Körperliches Training, insbesondere Intervall-Training eignet sich hervorragend, um das Testosteron zu steigern. Aber auch die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle. Wer, unter anderem, auf eine Ernährung ohne viel Zucker oder Weißmehl setzt, kann ebenfalls das Testosteron steigern. Grundsätzlich sollte auch auf gesunde Fette und ausreichend Vitamin D geachtet werden. Übergewicht und vor allem ein zu großer Bauchumfang sorgen dafür, dass der Körper weniger des Hormons produziert. Zudem sollte auch Stress vermieden und auf einen gesunden Schlaf geachtet werden. Unter Umständen können auch spezielle Testosteron Booster oder ein Testosteron Gel die Lösung sein, um das Hormon steigern zu können.
Anzeichen von Testosteronmangel
Grundsätzlich ist ein Testosteronmangel immer abhängig vom jeweiligen Alter eines Mannes. In der Pubertät kann der Mangel an diesem Hormon dazu führen, dass sich die männlichen Geschlechtsmerkmale nicht ausreichend entwickeln können. Aber auch nach der Pubertät kann ein Testosteronmangel zu Problemen und entsprechenden Symptomen führen. Das erste Anzeichen für viele Männer ist ein Rückgang des sexuellen Verlangens und der sexuellen Aktivität.
Aber auch:
- Unfruchtbarkeit bzw. eine verminderte Spermienanzahl
- kleine oder schrumpfende Hode
- Verlust von Achsel- oder Schambehaarung, verminderter Bartwuchs
- Verminderung der spontanen Erektionen
- Hitzewallungen
- gutartige Vergrößerung der männlichen Brustdrüse
- milde Blutarmut (Anämie)
- Zunahme an Körperfett
- Abnahme von Energie, Motivation und Aggressivität
- Depressive Verstimmung
- Schlafstörungen
- vermindertes Konzentrationsvermögen
können Anzeichen für einen Testosteronmangel sein.
Wann wird eine Testosteronsubstitution empfohlen?
In der Regel geht der Testosteronspiegel beim Mann ab dem 35. Lebensjahr pro Jahr um ein Prozent zurück. In den meisten Fällen bemerken die Männer dies nicht einmal. Es kann aber auch ein zunehmendes Defizit des Hormons auftreten, das klinische Symptome verursacht. Sofern Anzeichen, wie oben genannt, auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um eine Testosteronsubstitution durchzuführen, um den Verlust des Hormons zu kompensieren.
Gefahren bei zu hohem Testosteronspiegel
Grundsätzlich sollte das Hormon im Körper einen gleichbleibenden Wert haben. Es sollte also weder zu viel, noch zu wenig des Hormons im Körper vorhanden sein. Während zu wenig Testosteron zu zahlreichen Symptomen führen kann, wie eine Verminderung der Libido oder der eigenen Vitalität, fördert ein zu hoher Testosteronspiegel körperliche Aggressionen und einen vermehrten Sexualtrieb.
Testosteron bei Frauen?
Auch Frauen haben dieses Hormon im Körper – allerdings in einer nur sehr geringen Konzentration. Wie auch bei Männern sorgt Testosteron bei Frauen für eine Zunahme von Muskelmasse und Muskelkraft. Auch die Knochendichte und Knochenreife werden durch das Hormon positiv beeinflusst. Zudem wird der Fett- und Zuckerstoffwechsel angeregt. Ein zu hoher Testosteronspiegel im weiblichen Körper führt oftmals zu Akne, einer Vermehrung der Körper- und Gesichtsbehaarung, Vertiefung der Stimme und zum Wachstum der Klitoris. Wie auch bei Männern verbessert Testosteron bei Frauen den Sexualtrieb.
Testosteron Nebenwirkungen
Neben den zahlreichen positiven Eigenschaften, kann ein zu hoher Wert des Hormons im Körper aber auch zu unschönen Begleitsymptomen führen. Zu den häufigsten Testosteron Nebenwirkungen gehören unter anderem Störung der Blutzucker-Regulation, Wut, Angstzustände, Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit, Schwindel, Cholesterin-Überschuss im Blut, Migräne, Kopfschmerzen, erhöhter Blutdruck, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, Hautprobleme (Akne), Blutbildveränderungen und ein erhöhter PSA-Wert.
Testosteron für Muskelaufbau
Das Hormon unterstützt effektiv den Muskelaufbau. Denn Proteine, wie beispielsweise Fleisch, werden durch das Hormon schneller in Muskeln umgewandelt. Darüber hinaus stärkt das Hormon auch die Knochen und verhindert auf diese Weise Osteoporose. Es gibt kein wichtigeres Hormon im menschlichen Körper, als Testosteron für den Muskelaufbau. Einer hoher Wert führt demnach zu einem schnelleren Muskelaufbau. Darüber hinaus sorgt das Hormon auch für einen schnelleren Fettabbau, was einem effektiven Aufbau der Muskeln zugutekommt.
Wie entsteht Testosteron?
Das Hormon wird bei Männern vorzugsweise in den Hoden produziert. Einfluss auf diese Produktion hat das Luteinisierendes Hormon in den Leydigschen Zwischenzellen, welche sich in den Hoden befinden. Aber auch in der Nebennierenrinde wird das Sexualhormon gebildet – aber nur in sehr geringen Mengen. Über das Blut gelangt das Hormon dann in die anderen Organe, im dort seine Wirkung zu entfalten. Bei Frauen wird das Sexualhormon ebenfalls, nur in sehr geringen Mengen, in der Nebennierenrinde produziert. Das meiste Testosteron im weiblichen Körper produzieren die Eierstöcke.
Häufig gestellte Fragen
Testosteron ist sowohl für Frauen, aber vor allem natürlich für Männer, ein sehr wichtiges (Sexual)-Hormon. Um noch ein wenig mehr über das Hormon zu erfahren, haben wir Ihnen die häufig gestellten Fragen zusammengetragen.
Der Testosteronspiegel gibt an, in welcher Menge das Hormon im Körper vorhanden ist. Dabei unterscheiden sich die Konzentration und Wirkungsweise erheblich zwischen Männern und Frauen.
Zu 97 % ist Testosteron im Blut an Bindeproteine gebunden. Nur 1 % bis 3 % sind im Körper als freies Hormon vorhanden. Zu 66 % bis 78 % ist das Hormon hochaffin an Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG) gebunden. Nur ein kleiner Teil von 20 % bis 32 % sind affin an Albumin gebunden.
Es gibt einige Lebensmittel, die effektiv den Wert erhöhen. Das zugehören vor allem gesunde Fette, wie Oliven, Olivenöl und unverarbeitete Nüsse (Mandeln und Pecan-Nüsse). Auch Fleisch, Kokosnüsse, Kokosöl, Eier und Avocados können den Wert des Hormons verbessern. Eine Umstellung der Ernährung kann sich demnach positiv auf den persönlichen Testosteronwert auswirken.
Es wurde sehr viele Jahre davon ausgegangen, dass Frauen während der Wechseljahre nur den Verlust von Östrogen (weibliches Sexualhormon) kompensieren müssen. Mittlerweile erhalten Frauen, neben den Östrogenpräparaten, auch Mittel mit Testosteron. Auf diese Weise wird nicht nur eine Gewichtszunahme verhindert, sondern auch das Wohlbefinden der Frauen kann massiv gesteigert werden. Durch die Einnahme von Testosteron kann zudem auch, nachweislich, die Lebenserwartung von Frauen verlängert werden.
Wer sich einer Testosteronsubstitution unterziehen möchte, muss im Vorfeld erst einmal den persönlichen Testosteronwert ermitteln lassen. Der menschliche Hormonspiegel schwankt im Laufe des Tages erheblich und ist zudem auch von äußerlichen Einflüssen beeinflussbar. Entsprechend wird empfohlen eine Messung des Testosteronspiegels in den Morgenstunden zwischen 7.00 bis 10.00 Uhr durchführen zu lassen.
Fazit
Das Sexualhormon ist vor allem für Männer und deren Sexleben und die damit verbundene Libido sehr entscheidend. Ein geringer Testosteronspiegel kann zu erheblichen Problemen führen. Der Fortschritt in der heutigen Medizin ist allerdings schon so weit, dass ein geringer Wert des Hormons mit unterschiedlichen Medikamenten und Mitteln kompensiert werden kann. Aus diesem Grund empfiehlt es sich Männern, die die ersten Anzeichen eines Testosteronmangels bei sich wahrnehmen, einen Arzt aufzusuchen, um eine Testosteronsubstitution durchführen zu lassen. Auf diese Weise kann sich der Wert vom Testosteron sehr schnell wieder normalisieren.