Endlich Sommer, der Urlaub steht vor der Tür und den meisten von uns dürften die
hundertfachen Erinnerungen der Mutter (“immer gut eincremen!”) aus der Kindheit
bis heute im Ohr geblieben sein. Es folgt der erste Tag am Strand: Man möchte
Mama natürlich stolz machen, hält sich an das regelmäßige ein- sowie nachcremen
und entgeht damit tatsächlich erfolgreich dem Sonnenbrand. Die böse
Überraschung: Einige Stunden oder Tage nach dem Sonnenbad bilden sich plötzlich
kleine rote Punkte auf der Haut, die auf den ersten Blick an das Problem erinnern,
mit dem viele zuletzt während der Pubertät zu kämpfen hatten: Pickel.
Dieses Phänomen wird umgangssprachlich auch “Mallorca-Akne” genannt, ist
bereits seit 1972 bekannt und dennoch vielen Menschen bis heute kein wirklicher
Begriff. Auch wenn es der Name vielleicht vermuten lässt, handelt sich dabei jedoch
um keine Form der klassischen Akne, sondern um eine Sonderform des
sogenannten “Sonnenekzems”.
Was sind die Gründe für die Mallorca-Akne?
Keine Akne, keine Sonnenallergie – was hat es dann mit den Pickel-ähnlichen,
juckenden Punkten auf der Haut auf sich? Die Antwort auf diese Frage ist einerseits
die Sonne, gleichzeitig aber auch der verwendete Sonnenschutz. Die Kurzfassung:
Auch wenn die Gründe für diese Reaktion der Haut noch nicht vollständig aufgeklärt
sind, gehen Experten davon aus, dass das körpereigene Fett auf der Haut mit den
Fetten (z. B. Emulgatoren) aus der Sonnencreme reagiert. Kommt diese Fett-
Kombination mit starkem UV-Licht in Kontakt, entstehen sogenannte “freie
Radikale”. Diese Moleküle verbinden sich mit den Fetten, schädigen die Hautzellen
und lösen dadurch die Entzündungen aus, als deren Folge die juckenden Pickel
sicht- und spürbar werden.
Laut Experten kann die Veranlagung zur Mallorca-Akne vererbt werden und tritt
zudem besonders häufig dann auf, wenn man zu Sommerbeginn erstmals für
längere Zeit mit der Sonne in Kontakt kommt. Das erklärt auch, warum die Mallorca-
Pickel meistens auf den Armen, dem Rücken oder der Brust bzw. Dekolleté auftreten
und nur sehr selten das Gesicht betreffen. Das Gesicht ist das ganze Jahr über der
Sonne ausgesetzt und wird dadurch im Sommer nicht so stark von den
Sonnenstrahlen “überrascht”, wie es bei anderen Körperteilen der Fall ist.
Wie bekomme ich die Mallorca-Akne wieder weg?
Die gute Nachricht: im Gegensatz zur gewöhnlichen Akne muss die Mallorca-Akne in
den meisten Fällen nicht besonders behandelt werden. Wenn Sie sich für einige
Tage aus der Sonne fernhalten und eine weniger fetthaltige Sonnencreme benutzen,
gehen auch die Pickel auf der Haut zurück. Beim Lindern des Juckreizes können
kühlende Umschläge eine gute Hilfe sein.
Sollten die Pickel jedoch für längere Zeit bestehen bleiben, besonders stark jucken
oder andere Hautreizungen hinzukommen, ist es sinnvoll, einen Dermatologen um Rat zu fragen. Dieser kann Ihnen nicht nur dabei helfen, die richtige
Behandlungsmethode auszuwählen, sondern gleichzeitig auch sicherstellen, dass
keine Verwechslung mit einer anderen Hautkrankheit vorliegt oder tatsächlich eine
klassische Sonnenallergie das Problem ist.
Während der Heilungsphase sollten Sie besonders darauf achten, keine fettenden
Pflegemittel zu benutzen. Besonders für den Sonnenschutz gilt: Möglichst auf ölige
und fettige Inhaltsstoffe verzichten und stattdessen auf Gels oder Sprays mit hohem
Lichtschutzfaktor setzen. Auch bei “After Sun”-Produkten sollten Sie die Augen offen
halten. Nur weil diese die gereizte Haut pflegen sollen, bedeutet das nicht, dass sie
automatisch für empfindliche Haut geeignet sind. Ein Beispiel: Inhaltsstoffe wie
Menthol sollen zur Kühlung der Haut beitragen, wirken aber häufig zusätzlich reizend
auf empfindliche Haut und können im Extremfall durch den bloßen Hautkontakt
Allergien auslösen.
Wer aus vergangenen Jahren weiß, dass er eine Veranlagung zur Mallorca-Akne
hat, sollte also richtig vorsorgen und einige Dinge beachten. So kann es
beispielsweise helfen, die Haut vor dem Urlaub bereits Stück für Stück an die Sonne
zu gewöhnen und frühzeitig, das ein oder andere Sonnenbad in den Alltag zu
integrieren. Viel wichtig aber: Lassen Sie sich in der Apotheke oder direkt beim
Dermatologen dabei beraten, den richtigen Sonnenschutz auszuwählen. Bereits der
Verzicht auf Fette kann einen wichtigen Teil dazu beitragen, dass Sie den Urlaub
und die Sonne in diesem Jahr schon ab dem ersten Tag voll und ganz genießen
können.