Eine Hämorrhoiden OP ist in einigen Fällen leider notwendig, insbesondere wenn es sich um die Stadien drei und vier handelt. Aber in manchen Fällen kann man mit Salben, der Ernährung oder Hausmitteln noch Abhilfe schaffen. In diesem Bericht möchten wir Sie darüber aufklären, wann eine Operation unumgänglich ist und welche Risiken und Verfahren es gibt. Lesen Sie also im Folgenden alle wichtigen Informationen zu einer Hämorrhoiden OP.
Inhaltsverzeichnis
Nicht immer ist eine Hämorrhoiden OP nötig
Wenn die lästigen Knötchen noch im Anfangsstadium sind, kann man meistens auf eine Operation verzichten. Dies ist dann der Fall, wenn die Symptome wie Jucken, Brennen oder gar Blut im Stuhl gar nicht oder nur sehr schwach auftreten und wenn sich die Knoten, sofern Sie überhaupt sichtbar sind, leicht mit dem Finger in den After zurückschieben lassen. In diesen Fällen kann man Hämorrhoiden Hausmittel anwenden. Dazu gehören Leinsamen oder Flohsamenschalen, die Sie in Wasser, Joghurt oder Suppen einrühren können. Ganz wichtig ist es, dass Sie zusätzlich viel trinken, damit die Samen ihre volle Wirkung entfalten können und es nicht noch zu einer zusätzlichen Verstopfung kommt. Zusätzlich können Sie den Analbereich auch noch mit einer speziellen Hämorrhoiden Salbe einreiben. Diese pflegen die empfindliche Haut und haben eine entzündungshemmende Wirkung. Viele Salben werden auch auf Basis natürlicher Inhaltsstoffe hergestellt.
Mit diesen Hämorrhoiden Salben haben wir in der Vergangenheit bereits gute Erfahrungen machen können:
- Hamexin
- Hametum
- Posterisan Akut
- Faktu Lind
- Hamasana
- Hemoclin
- Haenal
- Mastu
Der folgenden Tabelle können Sie entnehmen, welche Behandlungsmethode in welchem Stadium in der Regel angewendet wird. Besprechen Sie Ihre individuelle Behandlungsmöglichkeit aber am besten mit Ihrem Arzt.
Grad | Therapiemethode |
---|---|
Grad I | Medikamente – Zäpfchen, Cremes, Salben |
Grad II | Veröden, Abbinden, Verschorfen |
Grad III | Abbinden, Operation |
Grad IV | Operation |
Hämorrhoiden OP – Sklerosetherapie
Die Beschwerden von Hämorrhoiden können in den Stadien eins und zwei durch die Behandlung mit einer Salbe zwar gelindert werden, jedoch verschwinden die Knötchen dadurch nicht. Hier kann man eine sogenannte Sklerostherapie machen. Dieses Verfahren ist auch unter dem Namen Injektionstherapie bekannt und es handelt sich nicht im eigentlichen Sinne um eine Hämorrhoiden OP, sondern um eine Verödung. Bei der Therapie führt der Arzt ein sogenanntes Proktoskop in den After ein. Hierbei handelt es sich um ein kurzes Rohr. Es wird nun eine Flüssigkeit in den Bereich um die Knötchen gespritzt. Diese enthält neben Zinkchlorid noch Chinin und Polidocanol. Durch die Therapie werden die Blutgefäße verödet und die Durchblutung in diesem Bereich gehemmt. Dies führt wiederum dazu, dass die Knötchen schrumpfen. Um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erreichen, muss die Sklerosetherapie einige Male durchgeführt werden und es ist leider möglich, dass die Beschwerden nach einigen Jahren zurückkehren.
Infrarotkoagulation
Unter dem Begriff Koagulation bezeichnet man den Übergang eines flüssigen Stoffes zu einem Gel. Im Falle einer Hämorrhoiden OP ist gemeint, dass das Blut in einen geronnenen Zustand übergeht. Dies wird bei dem Verfahren erreicht, indem ein Proktoskop in den After eingeführt wird. Anschließend werden Infrarotstrahlen auf die betreffenden Areale abgegeben, was zu einer Erhitzung auf bis zu 100 Grad führt. Die Blutzufuhr wird hierdurch unterbrochen und die Knötchen sterben ab.
Kryohämorrhoidektomie
Bei diesem Eingriff handelt es sich um eine Hämorrhoiden OP, bei dem die Knötchen verödet werden. Der Arzt führt ein Proktoskop in den After ein und spritzt ein Verödungsmittel auf die betroffenen Hautstellen. Bei der Kryohämorrhoidektomie handelt es sich dabei um flüssigen Stickstoff, der die Knötchen einfriert, was ein Absterben des Gewebes zur Folge hat. Auch hierbei handelt es sich um ein Verfahren, was nahezu schmerzfrei ist, da es in der Darmschleimhaut keine Schmerzrezeptoren gibt.
Hämorrhoiden OP – Gummibandligatur
Diese Hämorrhoiden Behandlung wird in den Graden zwei und drei durchgeführt. Auch hier handelt es sich eher um einen kleinen Eingriff, als um eine Hämorrhoiden OP. Der Arzt führt wieder ein Proktoskop in den After ein. Anschließend wird ein winziger Gummiring über die Knötchen gelegt. Dies führt dazu, dass die Durchblutung gestoppt wird und das Gewebe nach wenigen Tagen abstirbt. Sowohl der Gummiring, als auch das abgestorbene Gewebe werden dann nach einiger Zeit über den Stuhl auf natürliche Weise ausgeschieden.
Auch diese Hämorrhoiden OP muss jedoch in der Regel mehrere Mal wiederholt werden, um einen Behandlungserfolg zu erzielen und es ist auch möglich, dass die Beschwerden nach einiger Zeit zurückkommen. Allerdings handelt es sich bei der Gummibandligatur um eines der schonendsten Verfahren.
HAL-Methode
Bei der HAL-Methode (HAL steht für Hämorrhoidal-Arterien-Ligatur) handelt es sich um ein besonders schonendes Verfahren zur Behandlung von Hämorrhoiden. Bei dieser Hämorrhoiden OP werden mit einem Endoskop die Knoten zunächst lokalisiert, dann wird das darunter liegende Gefäß abgebunden und der Blutfluss zu den Knötchen wird gestoppt. Nach der Behandlung dauert es dann einige Wochen, bis die Beschwerden vollständig abgeklungen sind.
Stapler-Hämorrhoidopexie nach Longo
Hämorrhoiden, die sich im dritten Stadium befinden, werden häufig mit einem sogenannten “Klammerapparat” (so die Übersetzung des Wortes Stapler aus dem Englischen) entfernt. Bei dieser Hämorrhoiden OP wird außerdem verbleibendes Gewebe wieder an die Schleimhaut angeklammert. Bei der Stapler-Hämorrhoidopexie handelt es sich um ein neuartiges Verfahren, was nur wenige Nebenwirkungen mit sich bringt. Die betroffenen Patienten können nach der Behandlung schneller als bei anderen Verfahren wieder in ihren Alltag zurückkehren. Allerdings muss man sagen, dass es sehr gut sein kann, dass sich die Knötchen auch nach der Hämorrhoiden OP wieder vergrößern und aus dem After heraustreten.
Rekto Anale Pexie
Dieser Begriff leitet sich aus dem Englischen ab, wo das Verfahren Rekto-Anal-Repair (kurz: RAR) heißt. Bei Knötchen in den Stadien zwei und drei werden die Gefäße mit einer Ultraschallsonde unterbunden. Anschließend wird die Schleimhaut gestrafft und das Gewebe wird hierdurch nach innen gezogen. Man spricht hierbei auch von einem sogenannten Lifting-Effekt. Diese Methode der Hämorrhoiden OP hat den besonderen Vorteil, dass sie praktisch schmerzfrei ist und es keine Wunde und damit verbundene Blutungen gibt. Allerdings muss die RAR meist mehrfach im Abstand von ein paar Wochen durchgeführt werden.
Hämorrhoiden OP – Milligan Morgan
Diese Hämorrhoiden OP wird unter Vollnarkose durchgeführt und man kann sagen, dass es sich um die klassischste aller Varianten handelt, die jedoch immer noch sehr häufig durchgeführt wird. Bei der Operation werden die Knötchen aus dem Gewebe herausgeschnitten, allerdings bleibt die Wunde danach offen, so dass das Verfahren auch als offene Hämorrhoidektomie (der Begriff Ektomie bedeutet Entfernung) bezeichnet wird. Das Milligan Morgan Verfahren wird besonders häufig bei Knötchen in den Graden drei und vier durchgeführt.
Ferguson Hämorrhoiden OP
Auch dieses Verfahren wird unter Vollnarkose bei Hämorrhoiden in den Stadien drei und vier durchgeführt. Die Vorgehensweise ist sehr ähnlich zum Milligan Morgan Verfahren, wobei die Wunde am Ende jedoch verschlossen wird. Aus diesem Grund ist die Methode auch als geschlossene Hämorrhoidektomie bekannt. Der Vorteil liegt hier darin, dass die Wunde schneller verheilt und auch die Schmerzen schneller wieder verschwinden. Die Ferguson Hämorrhoiden OP wird vor allem in den USA durchgeführt.
Parks Methode
Insbesondere bei Hämorrhoiden im vierten Stadium wird die sogenannte Parks Methode angewendet. Bei diesem Verfahren werden die Knötchen durch einen Y-förmigen Schnitt in die Analschleimhaut entfernt. Außerdem wird die Blutzufuhr zu den Gefäßen unterbrochen und die Wunde am Ende T-förmig vernäht. Auch bei der Parks Methode handelt es sich um eine Hämorrhoiden OP mit geringen Nebenwirkungen. Die Analschleimhaut wird geschützt und die Schmerzen nach dem Eingriff sind in der Regel sehr gering.
Fansler-Arnold Verfahren
Bei Patienten, die unter besonders starken Beschwerden aufgrund von Hämorrhoiden im vierten Stadium leiden, wird das Fransler-Arnold Verfahren angewendet. Dies ist ein optimales Verfahren bei schweren Hämorrhoiden nach Geburt. Bei dieser Hämorrhoiden OP wird ein U-förmiger Schnitt in die Analschleimhaut gemacht und der daraus entstehende Hautlappen wird nach außen geklappt. Die darunter befindlichen Knötchen werden anschließend entfernt und die Blutzufuhr wird unterbrochen. Schließlich wird der Hautlappen wieder zurückgeklappt und die Wunde genäht. Obwohl es sich um ein kompliziertes und langwieriges Verfahren handelt, sind die Schmerzen nach der Operation relativ gering und die Analschleimhaut wird geschützt.
Hämorrhoiden OP Risiken
Wie jeder Eingriff ist auch eine Hämorrhoiden OP mit Risiken verbunden. Doch insbesondere bei den Verfahren, die nicht unter Vollnarkose durchgeführt werden, halten sich diese in Grenzen. Bei einer Hämorrhoiden OP kann es im Nachgang natürlich zu Blutungen, Schwellungen und einem Druckgefühl im Analbereich sowie zu Beschwerden beim Wasserlassen kommen. Patienten berichten weiterhin über Beschwerden wie Brennen und Jucken, die jedoch nach kurzer Zeit wieder verschwinden sollten. Außerdem kann es im schlimmsten Fall zu einer Analthrombose kommen. Hierbei handelt es sich um ein Blutgerinnsel.
Gegenüber dem Hämorrhoidalleiden, die die Hämorrhoiden selbst verursachen, sind die Risiken allerdings vergleichsweise gering. Sprechen Sie die Operation aber natürlich detailliert mit Ihrem Arzt durch und suchen Sie ihn unbedingt auf, wenn Sie im Nachgang der OP noch Probleme haben beispielsweise bei Hämorrhoiden in der Schwangerschaft.
Was muss nach einer Hämorrhoiden OP bedacht werden?
Nach einer Hämorrhoiden OP ist insbesondere eine gute Hygiene im Analbereich wichtig. So sollte der Bereich nach dem Stuhlgang zunächst mit lauwarmem Wasser gereinigt werden. In der ersten Zeit nach der Operation sollte die Haut um den After dann mit einer Kompresse geschützt werden. Zinksalben können hier zusätzlich unterstützen, da sie die Heilung unterstützen. Zusätzlich sollten sie in dieser Zeit keine Unterwäsche aus synthetischem Material tragen, da diese nicht luftdurchlässig ist, was dem Heilungsprozess hinderlich sein kann. Achten Sie außerdem nach der Operation auf eine ballaststoffreiche Ernährung und viel Flüssigkeitszufuhr, um eine weiche Konsistenz des Stuhls zu erreichen. Bitte beachten Sie auch, dass es durch die Wunde im Analbereich in den ersten Tagen und Wochen nach der Hämorrhoiden OP zu Blut im Stuhl kommen kann.
Fazit
Wir hoffen, dass wir Sie in diesem Bericht detailliert über gute Verfahren einer Hämorrhoiden OP informieren konnten. Ob eine Operation wirklich notwendig ist und welcher Eingriff in Ihrem individuellen Fall der geeignetste ist, sprechen Sie am besten mit Ihrem behandelnden Arzt ab. Bevor Sie sich abschließend entscheiden, raten wir Ihnen natürlich, sich gründlich über eine Hämorrhoiden OP zu informieren.